Geschichte und Wissenswertes
Entdeckt wurde der Archipel vom Seefahrer João Gonçalves Zarco im Jahre 1418. Nachdem er zuerst das kleine Eiland Porto Santo erreichte, ging er im Jahre 1419 in Machico an Land und nannte die Insel wegen ihrer dichten Wälder Madeira (portugiesisch "Holz").
Als Stützpunkt auf dem Weg nach Afrika kamen mit der Besiedelung auch Sklaven auf die Insel, die für den Anbau von Zuckerrohr arbeiten mussten. Aufgrund der strategischen Lage im Atlantik wurde Madeira immer wieder von Piraten heimgesucht. Um 1700 entwickelte sich der Weinanbau auf der Insel. Schon bald wurde Wein zum wichtigsten Exportprodukt, das von englischen Handelshäusern kontrolliert wurde.
Als rund zwei Jahrhunderte später die Reblaus den Weinanbau zum Erliegen brachte, begann die erste große Auswanderungswelle. Bis in die achtziger Jahre emigrierten die Insulaner vor allem nach Venezuela, Brasilien und Südafrika.
Seit 1976 hat Madeira, ebenso wie die Azoren, einen autonomen Status innerhalb von Portugal. Der Tourismus ist zur Haupteinnahmequelle geworden und nicht nur seit dem Ausbau des Flughafens steigt die Zahl der Betten jährlich an.
Die Insel Madeira hat eine Fläche von 741 qkm und ca. 300 000 Einwohner. Aufgrund des zerklüfteten Gebirges leben die meisten Menschen an den Küsten und um die Hauptstadt Funchal. Das Inselinnere ist nahezu unbesiedelt. Die höchste Erhebung der Insel ist der Pico Ruivo mit 1.862 m. Hauptstadt und Verwaltungssitz ist Funchal.
Seit über 100 Jahren schätzen Europäer Madeira als beliebtes Ferienziel. Berühmte Namen, wie Sir Winston Churchill oder die Kaiserin Elisabeth von Österreich schufen eine Aura von Exklusivität und das Reid's Palace Hotel ist seit dieser Zeit immer noch eine der ersten Adressen in Funchal. Auf der Spitze eines gewaltigen Gebirges ragt Madeira aus dem Meer empor. Wie die Nachbarinseln Porto Santo und die Desertas ist sie vulkanischen Ursprungs.
Die atemberaubenden Steilküsten, die wild zerklüftete Berglandschaft im Inselinneren und die subtropischen Gärten geben Madeira den einzigartigen Charakter. Fast endlos scheint das Netz an Bewässerungskanälen, die über mehrere Tausend Kilometer die Insel durchziehen. Entlang der sogenannten Levadas erschließen sich dem Wanderer traumhafte Touren.
Die Blumeninsel Madeira ist, bedingt durch sein mildes Klima, ein Ganzjahresziel für alle Naturliebhaber und Aktivurlauber.
Madeira verzaubert: Wandern & erholen
Highlights, die Sie auf Madeira nicht verpassen sollten
Hochebene Paúl da Serra
Anders als die restliche Landschaft Madeiras präsentiert sich die Hochebene Paúl da Serra sumpfig und karg. Hier trifft man eher auf wildlebende Rinder und Hirten mit ihren Schafsherden. Oft ziehen Nebelschwaden über die Hochebene und tragen zu ihrer mystischen, und doch reizvollen Atmosphäre bei. Die Wanderungen in dieser Ecke der Insel zählen zu den schönsten. Ab Rabaçal starten einige Touren entlang von Levadas und durch Laurisilva, den berühmten Lorbeerwald Madeiras. Die bekannteste Route ist die Levada das 25 Fontes, die zu einer wunderschönen Lagune mit 25 Wasserfällen führt.
Gipfelerlebnis in der zentralen Bergwelt
Hohe Gipfel beherrschen die zentrale Bergwelt Madeiras: Der Pico Ruivo ist mit 1.862 Metern der höchste Berg. Gut erschlossen und daher gut besucht ist der 1.818 Meter hohe Pico do Arieiro. Wer die besten Ausblicke in die wilde und schroffe Gebirgslandschaft als auch auf das Meer mit den Nachbarinseln erhaschen will, kommt hierher. Für den spektakulären Sonnenaufgang auf dem Gipfel lohnt sich das frühe Aufstehen!
Ponta de São Lourenço
Ob zum Wandern oder nur der Aussicht wegen, ein Ausflug zur Ponta de São Lourenço bietet viele Highlights. Die sonst karge Halbinsel wird im Frühjahr von einem Blütenteppich überzogen. Macht man sich auf den Weg Richtung Ponta do Furado erhascht man vielleicht einen Blick auf die seltenen Mönchsrobben oder endemische Vogelarten. Am Horizont sieht man bei gutem Wetter die Silhouetten von Porto Santo und der Ilhas Desertas, die weiteren Inseln des Madeira-Archipels. Besonders zur blauen Stunde ein wunderbares Erlebnis.
Naturschwimmbecken in Porto Moniz
Ganz im Nordwesten Madeiras liegt das charmante Dorf Porto Moniz. Hauptattraktion sind die wohl schönsten Naturschwimmbecken der Insel. Erkaltete Lava formte hier mehrere Pools. Teils sind diese sehr naturbelassen, teils mit einigen Annehmlichkeiten zu einem Freibad am Meer ausgebaut. Geschützt vor den Wellen des Atlantiks schwimmen oder planschen Sie hier in einmaliger Atmosphäre. Die schwarzen Lavasteine heizen sich in der Sonne gut auf und sorgen so für eine angenehme Badetemperatur in den Meeresbecken.
Lorbeerwald von Fanal
Der wohl mystischste Ort ist der „Feenwald“, der Loorbeerwald von Fanal. Es ist lohnenswerter ein Spaziergang, der vorbeiführt an teils jahrhundertealten Bäumen. Vor allem wenn die Ebene mit Nebelschwaden überzogen wird, wirken die mit Flechten und Moosen überwucherten Riesen wie Überreste aus der Urzeit. Fanal ist ein ganz besonderer, magischer Ort. Bringen Sie etwas Zeit mit für ein Picknick unter dem Schutz der majestätischen Baumkronen.
Lavahöhle von São Vicente
Madeira ist vulkanischen Ursprungs: erkaltete Lava, schwarze Sandstrände und fruchtbarer Boden. Wenn Sie mehr über die geologischen Besonderheiten der Insel erfahren möchten, sind die Grutas de São Vicente der beste Ort dafür. Entstanden durch einen Vulkanausbruch vor rund 900.000 Jahren sind die Tunnel das Ergebnis erkalteter Lavaströme. Aufgrund von Gasbildung formten sich Hohlräume, ebendiese Tunnel. Der spannende Weg führt auf rund 1.000 Meter durch fünf bis sechs Meter hohe Lavaröhren und endet im Informationszentrum. Hier gibt es weitere Informationen zum Vulkanismus. Eine faszinierende Reise ins Innere der Erde für Groß und Klein.
Fajãs Cabo Girão
Typisch für Madeira sind die Fajãs, die auch noch heute landwirtschaftlich genutzt werden. Die kleinen Terrassenfelder aus fruchtbarer, vulkanischer Erde liegen am Fuße von Steilklippen direkt am Meer. Die Fajãs Cabo Girão sogar an einer der höchsten Europas. Früher nur mit dem Boot zugänglich, erreicht man die Landzunge mit seinem kleinen Kiesstrand heute bequem per Seilbahn. Spektakulär und mit etwas Nervenkitzel verbunden ist der Panoramablick von der Aussichtsplattform am Klippenrand. Durch den Glasboden schauen Sie direkt auf die Fajãs - 580 Meter unter Ihnen.
Mercado dos Lavradores von Funchal
Geschäftiges, buntes Treiben erleben Sie auf dem Markt in Funchal. Bummeln Sie durch die historische Markthalle mit ihren wunderschönen, typisch portugiesischen Azulejo-Fliesen. Marktfrauen in Madeira-Tracht und lokale Bauern verkaufen hier an ihren Ständen duftende Blumen, Gemüse und exotische Früchte: Mangos, Papayas, Kiwis, Passionsfrüchte und auch die Madeira-Banane mit ihrem unvergleichlichen Geschmack. Beeindruckend ist auch die Fischhalle. Der Fisch kommt hier fangfrisch aus den Gewässern rund um Madeira, darunter der berühmte schwarze Degenfisch.
Monte Palace Tropical Gardens
Ein Besuch des Gartens von Monte Palace ist ein Ausflug in ein verwunschenes Paradies. Die Gartenanlage auf dem Monte hoch über Funchal beherbergt nicht nur eine artenreiche heimische Pflanzenwelt sondern auch exotische Gewächse aus aller Herren Länder. Akkurat angelegte Blumenbeete wechseln sich mit Wildwuchs und riesigen Baumfarnen und Palmen ab. Die Gartenarchitektur mit Seen, Wasserfällen, Grotten, Brücken und vielerlei, teils überwucherten Kunstwerken lädt zum Lustwandeln und Verweilen ein.
Porto Santo
Mit ihrem rund 9 Kilometer langen, goldgelben Sandstrand, umspült von türkisblauem Meer bietet Porto Santo genau das, was der großen Schwesterinsel Madeira fehlt. Wer also eine Reise nach Madeira mit perfektem Stranderlebnis verknüpfen will, ist hier genau richtig. Aber auch hier gibt es einige niedrige Vulkanberge zum Wandern. Porto Santo liegt nur rund 50 Kilometer – das heißt nur zweieinhalb Stunden mit der Fähre oder 25 Minuten Flugzeit - von Madeira entfernt. Eine ideale Kombination aus Wander- und Badeurlaub im Atlantik!