6 Inseln in 19 Tagen, 7 Flüge, 1 Fährtransfer, 5 Hotels, das ist schon eine logistische Herausforderung! Das Seabreeze Team hat diese hervorragend gemeistert und uns einen unvergesslichen Urlaub ermöglicht. Unsere Wünsche bezüglich der Reisplanung wurden gut aufgenommen und umgesetzt, die Reisunterlagen waren gut zusammengestellt incl. eines Reiseführers, der den einen oder anderen guten Hinweis enthielt.
Unsere Reise startete in Terceira, wo wir in dem Hotel Cruzeiro in Angra eine sehr angenehme Unterkunft in fußläufiger Entfernung zum Zentrum hatten. Hervorzuheben war hier die Parkmöglichkeit im Hof und das wirklich ausgezeichnete und abwechslungsreiche Frühstücksbuffet. mit unserem Mietwagen haben wir wohl fast jeden Quadratzentimeter von Terceira abgefahren, die Straßen sind sehr gut ausgebaut und alle wichtigen Viewpoints gut ausgeschildert. Die Restaurants auf Terceira bieten eine sehr gute Küche, wie auf allen Inseln, insbesondere wenn man fangfrischen Fisch liebt, und das zu guten Preisen.
Auf Terceira etwas hervorzuheben ist schwer, viele Orte haben ihren ganz eigenen Reiz, ob es die Aussicht über die Insel von Santa Barbara aus (und bis zum Pico am Horizont!) ist oder die Lavahöhlen Gruta do Natal oder noch mehr Furmas do Enxofre sind, ein (unblutiger!) Stierkampf in Praia do Vitoria, Terceira bietet eine große Vielfalt!
Von Terceira ging es dann weiter nach Pico. In dem Fischerdorf Lajes do Pico fanden wir mit dem Bela Vista wieder eine sehr angenehme Unterkunft mit gutem Frühstücksbuffet. Pico überraschte uns mit einer ganz anderen Geographie als Terceira, manche Straße im Hochland erwies sich als Herausforderung für unseren kleinen Mietwagen. Die Ausschilderung ist nicht ganz so gut wie auf Terceira, aber mit der vom Mietwagen Service gestellten Karte haben wir uns sehr gut zurecht finden können.
Allesüberragend (im wörtlichen Sinn) ist natürlich der Pico, aber auch die natural pools wie beispielsweise Bscoitos, die Seen im Hochland von Pico... ganz anders als Terceira, aber das macht ja den Reiz der Azoren aus.
Von Pico ging's dann mit der Fähre nach Faial mit Unterkunft auf der Patio Lodge. Hier hatten wir, passend zur Unterkunft einen Ausritt mit gebucht. Danke an das nette Team der Lodge und den netten Besitzer, der diese wundschöne Lodge mit viel Engagemant und Herzblut betreibt. Faial kann mit 2 überaus bemerkenswerten landschaftliche Höhepunkten aufwarten, dem Casal do Volcao, einem sehr beeindruckenden Vulkankrater und der Caldeira. Hier haben wir die Wanderung rund um die Caldeira, ca. 8 km gemacht. Ein Herausforderung, die aber mit einer immer schönen und sich verändernden Aussicht belohnt.
Überraschend war für uns die Einkehr im Restaurante O Esconderijo, einem vegetarischen Restaurant des deutschen Einwanderers Hans Einwang
Nächste Insel war dann Flores. Das Aquamarin ist eine schöne Unterkunft mit einem herzlichen, deutsch sprechenden Eigentümer. Kleiner Minuspunkt ist das Frühstück im Cafe Oerquidea, was trotz des wohlklingenden Namen recht trostlos ist. Das Frühstück selbst bestand aus einem Brötchen, entweder mit einer Scheibe Schinken oder einer Scheibe Käse und einem Kaffee, der dafür aber aus einer Siebträgermaschine. Erst am 2. Tag bekamen wir mit, dass es zu dem Brötchen noch ein Kaffeestückchen gibt und auf Nachfrage auch eine kleine Flasche Saft. Entschädigt wurden wir dafür kulinarisch im "O Mergulhador" mit einem hervorragenden Essen bestehd aus einem exzellentem Octopussalat und fangfrischen Fisch, dazu landestypischen Pudding als Dessert.
Für unseren 2 Tag hatten wir einen Ausflug mit einem Zodiac nach Corvo gebucht. Nach einer recht rauen Überfahrt wurden wir dann mit Taxis zur Caldeira gefahren. Diese selbst konnten wir dann mit einer gemütlichen Wanderung erkunden. Der Preis für die Taxis stieg allerdings von der Angabe bei Seabreeze €5 p.P. auf €10 auf dem Zodiac zu €15 dann vor Ort. Die Rückfahrt durch entlang der Küste durch die Felsen und Grotten war dafür sehr spektakulär. Die Versorgungslage in den Supermärkten auf Flores war zum Zeitpunkt unserer Reise deutlich schwieriger als auf den anderen Inseln und vor allem auf Sao Miguel.
Auch sollte man wissen, dass insbesondere auf Flores abends in den Restaurants ein Tisch zu reservieren ist, ansonsten wird es schwierig ein Essen zu bekommen. Höhepunkt für uns war das Baden im Wasserfall von Cascata do Poço do Bacalhau.
Insgesamt haben wir Flores in alle Richtungen durchquert, viele schöne Punkte gefunden und einige schöne Wanderungen gemacht. Besonders schön, wenn man nach einem anstrengenden Tag in verschiedenen Restaurants abgewiesen wird und dann in Lajes das Flores völlig überraschend in einer kleinen Snackbar dann doch ein leckeres Abendessen bekommt.
Letzte Station dann Sao Miguel, ein ziemlicher Kontrast zu den eher beschaulichen anderen Inseln. Die Unterkunft im Solar do Conde war quasi das i-Tüpfelchen der Reise. Allerdings enstpach das Restaurant unserer Meinung nach nicht dem von Seabreeze angepriesenen "eines der besten Restaurants der Insel" Status. Es ist okay, aber wir haben einige Restaurants gefunden, die im Angebot und Preis deutlich besser sind.
Sao Miguel ist natürlich um viels größer als die anderen von uns besuchten Inseln, deshalb hatte wir auch 6 Tage eingeplant. Im Hochland hatten wir immer wieder damit zu tun, dass die Wolken niedrig in den Bergen hingen. Tatsächlich hatten wir erst an unserem letzten Tag das Vergnügen die Sete Cidades genießen zu können, dann aber in voller Schönheit. Dafür hatten wir Glück den Lagoa do Fogo am zweiten Tag bei bestem Wetter zu erleben, der dann für den Rest unseres Aufenthalts in den Wolken verschwand. Aber Sao Miguel bietet genügend Alternativen, vom Terra Nostra Park, der Gruta do Carvao... Ein Tipp, der Grenas Park am Lagao das Furnas. Ein mit schönen Wanderwegen ausgebauter "Dschungelpark", Highlight, wenn man mehr als 300 Stufen bergauf geklettert ist das Bad in einem kleinen Wasserfall, allerdings mit ca. 8°C fast schon mehr als erfrischend. die €10 Eintritt ist dieser Park auf jeden Fall wert, man sollte mehr als 3 Stunden einplanen um ihn genießen zu können. Wer in einem Volkansee baden möchte => Ilheu de Vila Franca do Campo, auch Prinzessineninsel genannt. Hier empfiehlt es sich rechtzeitig vorab im Internet zu buchen, wobei die Buchung nur über die portugisische Seite funktioniert. Pro Tag dürfen nur 400 Personen auf die Insel, 200 per Online Ticket. Wir hatten die Buchung nicht, so war frühes Aufstehen und Anstellen angesagt. Aber das war es wert.
Fazit: Mit unserer Reise waren wir sehr zufrieden, für die kleineren Inseln sind 3-4 Tage incl. An- und Abreise durchaus ausreichend. Die Preise sind moderat, auch in den Restaurants, fast überall bekommt man fangfrischen Fisch. Das Strassennetz ist gut ausgebaut und auch gut ausgeschildert. Jede Insel hat ihre eigenen Reize und Höhepunkte, wenn wir eine "Rangliste" aufstellen müssten, wäre Terceira mit leichten Abstand vor Faial, Flores und Pico. Sao Miguel ist zwar die größte Insel und hat natürlich viele landschaftliche schöne Punkte. Aber es fallen hier auch die sozialen Unterschiede stärker auf und die Insel wirkt insbesondere in den größeren Orten nicht so sauber. Für viele Sehenswürdigkeiten ist auch ein gesonderter Eintritt notwendig, z.B. Terra Nostra Park, Lagoa das Furnas, Logoa do Fogo... Auch sind die Menschen auf den kleineren Inseln entspannter und freundlicher. Es ist natürlich trotzdem eine Reise wert. Obwohl wir erst kein Whalewatching machen wollten, haben wir uns auf Pico, da wir die Gruta das Torres nicht besuchen konnten, dann doch spontan dazu entschieden und es nicht bereut. Mehrere Pottwalkühe mit Kälbern und ein großer Delphinschwarm mit mehr als Hundert Tieren waren wirklich beeindruckend. Bei unserer Bootstour nach Corvo haben wir dann einen fliegenden Fisch gesehen und in einem Natural Pool in Santa Cruz direkt im Beckeneinstieg eine Muräne.
Spannend war es auch auf den kleineren Inseln im Bergland mit dem Mietwagen sich immer wieder in Mitten einer Kuhherde wiederzufinden. Es gibt auf vielen Inseln gut ausgeschilderte Wanderwege (Holzbalken mit einer rot/gelben Markierung). Wer allerdings gern abseits der üblichen Wege laufen mö chte, dafür sind die Azoren leider nicht gemacht. Viele Gebiete sind Schutzgebiete und jenseits der offiziellen Wege ist das Gebüsch oder Gehölz so dicht, dass da kein Durchkommen ist.
Für uns sind die Azoren auf jeden Fall empfehlenswert und Seabreeze war uns ein guter und verlässlicher Partner, Vielen Dank dafür.
Eine spannende Reise
Zielgebiet:
Azoren
Name:
Anita und Jens M.
Reisedatum:
11.08.2023
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